Einfache Anleitung zum Katana
Das Katana wird sehr oft missverstanden und bringt viel Verwirrung mit sich. Es gibt sehr viele Dinge, die man wissen muss, und man findet sich nicht so leicht zurecht, vor allem bei japanischen Namen.
Wir haben daher einen EINFACHEN GUIDE für dich zusammengestellt, mit dem du dich in wenigen Minuten zurechtfindest und alles verstehen kannst...
1. Arten von Katanas und deren Verwendung
Es gibt viele verschiedene Arten von Katanas und es ist wichtig, dass du dein Schwert nach deinen Bedürfnissen auswählst.
Geschärft
Um den Tameshigiri oder den Übungs- und Demonstrationsschnitt durchzuführen, benötigst du ein scharfes Katana. Damit kannst du die Kunst des Schneidens von eingerollten Omoto-Tatamis oder Bambus üben.
Das Schneiden dient nicht nur dazu, dein Katana zu testen, sondern ist auch ein echtes körperliches und geistiges Training, um den Schnitt im perfekten Winkel auszuführen.
Du kannst dein Katana selbst mit einem ganz besonderen Stein schleifen oder an Spezialisten schicken, die es für dich schleifen, damit du es nicht beschädigst.
Ungeschärft
Das Katana kann auch ohne Schärfe geliefert werden, aber das bedeutet nicht, dass es von schlechter Qualität ist. In der Tat ist es zum Beispiel in den Kampfkünsten verboten, ein scharfes Schwert zu haben, weshalb man normalerweise ein Iaito (ein leichteres, nicht scharfes Schwert) kauft.
Du kannst dich aber auch für ein nicht scharfes Katana entscheiden und es selbst schärfen, oder nicht schärfen, um es als Dekoration stehen zu lassen.
Für die Dekoration
Die meisten Katanas werden zu Dekorationszwecken gekauft, da der Kauf von Tatamis teuer sein kann und nicht jeder so viel Geld investieren kann. Katanas sind schließlich eine hervorragende Dekoration, die an die japanische Kultur erinnert.
Ein Katana zu Dekorationszwecken ist nicht gleichbedeutend mit einem billigen Katana. Du wirst es im nächsten Teil des Artikels erfahren - dein Katana hat wirklich sehr viele Details und diese zu kennen, wird deinen Blickwinkel auf dein Katana nachhaltig verändern.
Ein schönes, hochwertiges Katana in deiner Wohnung zu haben, ist daher eine völlig verständliche und einzigartige Wahl, vor allem, wenn du Freunde hast, die sich genauso für Japan und seine Geschichte begeistern wie du.
2. Katana-Schmiedetyp
Es gibt verschiedene Schmiedearten des Katanas und der Schmiedetyp ist eine der wichtigsten Charakteristiken. Verwechsle aber nicht Stahl und Schmiedeart, denn das sind zwei verschiedene Dinge.
Maru
Die Maru-Schmiede ist eine Schmiedeart, die aus einem einzigen Stahl besteht. Normalerweise wird sie für einfache Katanas verwendet, aber es ist auch möglich, ein hochwertiges Katana mit dieser Schmiedeart herzustellen.
Es kommt auf den Stahl an. Eine Maru-Schmiede mit einem Hamon-Stahl kann sehr hochwertig sein und bietet eine hohe Festigkeit und Schärfe.
Falten
Dann gibt es noch das Falten, bei dem sind die Klingen aus verschiedenen Stählen und Schichten zusammengesetzt. Zum Beispiel: Kobuse, Honsanmai, Sanmai, Gomai, Shihozume und viele mehr...
Diese Schmiedearten entsprechen oft einer bestimmten Epoche in Japan und der Entwicklung des Katanas, aber sie werden alle noch verwendet. Für ein Katana mit Verbundklinge musst du oft mehr als 500 € investieren, die Preise können auf mehrere tausend Euro steigen.
3. Qualität und Art des Stahls
Traditioneller Tamahagane-Stahl
Der bekannteste Stahl ist der Tamahagane-Stahl. Um ein Katana aus diesem Stahl zu erhalten, musst du mindestens 1500 € investieren und mehrere Monate bis zu mehr als einem Jahr warten.
Die Produktion und der Export dieses Stahls ist in Japan sehr begrenzt, was die Kosten enorm in die Höhe treibt. Dennoch ist dieser Stahl ein Muss, da er in abwechselnden Schichten geschmiedet und mehrfach gefaltet wird.
Alternative Stähle
Oft wird "ECHTES KATANA" mit einem Katana aus Tamahagane-Stahl für mehrere tausend Euro in Verbindung gebracht, doch das ist ein Klischee.
Wie schon besprochen, es ist durchaus möglich, ein Katana von sehr hoher Qualität, welches die traditionelle Herstellungsweise respektiert, für einige hundert Euro zu erhalten. Nur wenige Menschen können es sich leisten, 2000, 5000 oder sogar 10 000 € in ein Katana zu investieren.
Es gibt daher viele verschiedene Stähle wie 1095, T10, Damaststahl und viele andere, die in traditionellen Techniken mit Hamon und allen weiteren Details eines klassischen Katana geschmiedet werden können.
Erfahre mehr über die Nomenklatur des Katana
Der Hamon ist eine wellenförmige Spur, die entlang der gesamten Schneide der Klinge verläuft. Diese Hamon-Linie entsteht nach dem Härten, welches die Klinge fest und sehr scharf macht. Es ist ein sehr wichtiges Merkmal, das die Qualität des Katanas enorm beeinflusst und von vielen Liebhabern angestrebt wird.
Die Japaner haben eine Technik entwickelt: Du überziehst die Klinge mit einer Mischung aus feuerfestem Ton, Pulver und Siliziumdioxid mit anderen Elementen, die jeder Schmied geheim hält.
Auf diese Weise wird beim Härten der scharfe Teil der Klinge nicht mit der gleichen Geschwindigkeit abgekühlt wie der Rest der Klinge und ermöglicht es, einen härteren und einen weicheren Teil der Klinge zu erhalten.
Es gibt verschiedene Arten von Hamon, aber das hängt oft vom Schmied ab. Die natürliche Linie findest du nur bei hochwertigen Katanas.
5. Hohlkehle (Hi oder Bo-Hi)
Die Hohlkehle, auch Blutrille genannt, ist eine schmale, längliche Einkerbung in der Klinge und dient mehreren Zwecken. Sie macht die Klinge leichter, hilft bei der Blutdrainage (historisch gesehen) und hat zudem eine ästhetische Funktion.
Diese Eigenschaft ist in der heutigen Zeit natürlich vor allem ästhetisch, aber sie sorgt auch für einen ziemlich guten Klang, wenn du mit deinem Katana durch die Luft schneidest. Du kannst dir ein maßgeschneidertes Katana mit oder ohne Hohlkehle anfertigen lassen.
6. Tsuba
Die Tsuba (Stichblatt) ist ein echtes Kunstwerk. Sie dient dem Schutz, der Ästhetik und dem Gleichgewicht des Katanas.
- Schutz: Sie verhindert, dass der Feind die Hand des Samurai abschlägt, wenn er seine Klinge am Katana des Gegners vorbeischiebt.
- Ästhetik: Eine Tsuba wird von Hand mit traditionellen japanischen Motiven wie Sakura, Dämonen oder anderen Figuren japanischer Legenden geschnitzt und ist wirklich wunderschön.
- Gleichgewicht: Bei einer schweren Tsuba ist das Gleichgewicht eher auf die Tsuba und damit auf die Mitte deines Katanas gerichtet, während es bei einer leichten Tsuba eher auf die Spitze deines Katanas gerichtet ist.
Eine Tsuba wird aus Eisen, Kupfer oder manchmal auch aus Stahl hergestellt und kann mit Gold oder Silber veredelt werden.
7. Tsuka
Als Tsuka wird der Griff bezeichnet. Er befindet sich unter dem Tsuka-Ito (dem Griffgeflecht) und besteht traditionell aus Haifisch- oder Rochenhaut. Da die Jagd heutzutage reguliert ist und nicht gern gesehen wird, ist es möglich, eine vegane Tsuka zu erhalten.
Funktion: Hält Tsuka-Ito an seinem Platz und verstärkt den Griff. Das Material bietet ultra-starken und angenehmen Halt.
8. Tsuka-Ito
Das Tsuka-Ito ist das Geflecht, das direkt über dem Tsuka angebracht ist. Es ist in verschiedenen Farben erhältlich und ist ein Teil des Katanas, der es einzigartig macht.
Funktion: Stabilität und Halten der Struktur. Es bietet zudem eine leichte Möglichkeit, ein echtes Katana von einem falschen zu unterscheiden. Ein gutes Tsuka-Ito ist fest und wird sehr eng geflochten, damit es nicht verrutscht.
Es fühlt sich gut an und absorbiert Schweiß.
9. Fuchi und Kashira
Der Fuchi ist ein Ring, der sich zwischen der Tsuka und der Tsuba befindet. Er verstärkt die Tsuka und ist ein einzigartiges dekoratives Element.
Die Kashira ist ein kleines Endstück, das unterhalb des Katanas (Ende der Tsuka) angebracht ist. Sie dient der Verstärkung des Griffs, hat aber auch einen ästhetischen Zweck. Diese kleinen Teile werden mit viel Liebe zum Detail gefertigt und es sind genau diese Details, die wir an Katanas schätzen.
10. Menuki
Menuki sind eine einzigartige Besonderheit des Katanas. Sie sind winzige Ornamente in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel in der traditionellen japanischen Drachen- oder Löwenform.
Sie ermöglichen nicht nur eine bessere Befestigung des Tsuka-Ito am Tsuka, sondern auch eine Betonung des Tsuka-Ito anstelle des Mekugi (kleines Holzstück in der Rochenhaut).
11. Sayanuri
Sayanuri wird verwendet, um das Magnolienholz der Saya (Scheide) zu schützen. Die Lackierung der Scheide ist nicht wirklich wichtig und dient eher der Ästhetik und dem Schutz vor Kratzern.
12. Sageo
Das Sageo ist ein Geflecht, das dieses Mal nicht am Griff, sondern an der Scheide angebracht ist. Es dient dazu, das Katana am Obi (Gürtel) zu befestigen und bietet eine einzigartige Ästhetik. Wir empfehlen dir, die Farbe deines Sageo auf dein Tsuka-Ito abzustimmen, um zu viel farbliche Unruhe zu vermeiden.
Diese Flechtstoffe sind sehr originell und können bei Kunsthandwerkern in Japan oder Frankreich hergestellt werden.
13. Seppa und Habaki
Habaki: Ein Metallstück, das die Basis der Klinge umgibt. Dieses Stück dient dazu, die Position des Tsuba (Griffs) zu blockieren und das Schwert in seiner Saya (Scheide) mit der richtigen Breite zu halten. Es sind meist ästhetische Stücke, die je nach Material und Aufwand des Handwerks sehr teuer sein können.
Seppa: Ovale Unterlegscheiben, mit denen der Tsuba (Griff) festgezogen wird. Dazu muss auf jeder Seite des Tsuba ein Seppa angebracht werden.
14. Saya
Hierbei handelt es sich um die Scheide des Katanas. Diese Scheide besteht in der Regel aus leichtem Holz, das außen lackiert ist. Häufig wird Magnolienholz als Material verwendet. Auf der Scheide befindet sich oft das Sageo (Geflecht auf der Scheide), mit dem das Katana am Gürtel befestigt werden kann.
Die Scheide ist ein sehr sichtbarer und von den Handwerkern stark bearbeiteter Teil des Katana, der sich durch verschiedene Farben, Muster oder sogar Materialien stark unterscheiden kann.